Wir haben im letzten Jahr über 300.000 € Umsatz je Mitarbeiter gemacht. Für diejenigen, die sich mit Kennzahlen nicht so gut auskennen: Noch vor einigen Jahren hat man als Faustformel gesagt, dass 100.000 € Umsatz je Mitarbeiter gar nicht so schlecht sind. Inzwischen, da alles teurer geworden ist, liegt die Grenze, würde ich mal sagen, zwischen 130- und 150.000 €. Wenn Du weniger machst, kann am Ende des Jahres nicht viel hängen bleiben. (Ich spreche hier vom Durchschnittsdachdeckerbetrieb, der so zwischen 50 und 60 % Materialeinsatz hat).
Es geht mir aber heute nicht darum darüber zu schreiben, wie Du möglichst viel Umsatz machen kannst. Es geht vielmehr darum, wie Du Deine Zeit sinnvoll einsetzt. Mit Dingen, die Dir Spaß machen und die Du gut kannst, die Dir einfach von der Hand gehen. Denn Stress entsteht oft, wenn man Dinge macht, die man nicht mag, oder nicht gut kann. Und Stress entsteht, auch wenn man ganz einfach zu viel arbeitet. Wenn Du eine 60 Stunden Woche hast, hilft es Dir auch nicht, wenn Dir die Arbeit die ganze Zeit Spaß macht. Das ist einfach zu viel!
Fokussiere Dich auf Dinge, die Du gut kannst
Um den Umsatz >300.000 € je Mitarbeiter zu erreichen, haben wir sicherlich letztes Jahr im Büro und auf den Baustellen eine Menge zu tun und auch etwas Stress gehabt. Trotzdem habe ich es geschafft, meine 4 Tage Woche zu halten, und die meisten aus unserem Team sind mit wenigen Überstunden ausgekommen.
Um diesen Umsatz zu generieren, benötigst Du sicher die richtigen Kunden und die richtigen Projekte. Was aber mindestens genauso wichtig ist, ist sich nur auf die Dinge zu konzentrieren, die Du gut kannst, und die Du gerne machst.
Outsourcen ist die Lösung
Die Lösung ist: Outsourcen! Alles weg, was Du oder Dein Team nicht gut kannst, oder gerne macht.
Bevor ich aufliste, was wir alles outgesourct haben, muss ich hier noch etwas ausholen. Hast Du Dir mal Gedanken darüber gemacht, dass Du das, was du gerne machst, nicht unbedingt gut kannst? Ist es dir bewusst, dass es Dinge gibt, die Du gut kannst, aber gar nicht gerne machst?
Ich vergleiche das gerne mit den speziellen DSDS-Kandidaten, die beim Singen nicht ansatzweise einen Ton treffen. Die singen für ihr Leben gerne, treffen aber keinen Ton! Sie machen es gerne, können es aber nicht.
Für mich persönlich würde ich behaupten, dass ich Bauleitung ganz gut kann. Aber ich hasse es. Ich verstecke mich lieber hinter meinem Rechner in großen Excel Tabellen und vergnüge mich mit meinen Zahlen und meinem Controlling.
Also. Alles raus, was du nicht gerne machst. Und alles raus, was du nicht gut kannst. Mache nur noch das, was du gut und gerne machst. Das ist ein sehr effektives Mittel gegen Stress, wenn Du Dich daranhältst.
Das haben wir outgesourct
Drucker und Plotter Technik
Das läuft bei uns über Leasing inkl. Reparaturservice. Wenn ich darüber nachdenke, wie oft wir früher mit Druckerproblemen zu tun hatten, weil wir das im Netzwerk selbst verwaltet haben. Wahnsinn! Was uns das früher Nerven und Geld gekostet hat. Die Kosten für den Service liegen beim Drucker bei ca. 80 € und beim Plotter bei ca. 32 € im Monat. Druckkosten exklusive.
Löhne und Buchhaltung
Wir liefern nur noch die Stundenzusammenfassung ans Lohnbüro. Mehr machen wir nicht. Hast Du mal gesehen, für wie wenig Geld pro Mitarbeiter der Lohn gemacht wird? Hast Du mal ausgerechnet, wie lange Deine Sekretärin braucht, wenn sie das nur einmal im Monat macht und auch noch regelmäßig Schulungen besuchen muss, weil sich ständig was ändert?
Bei der Buchhaltung ist es nur in wenigen Fällen sinnvoll, diese im eigenen Haus komplett zu machen. Macht aus meiner Sicht erst ab einer gewissen Firmengröße Sinn.
Deine Sekretärin kann Dich besser bei deinen laufenden Projekten unterstützen, als Löhne oder Buchhaltung zu machen.
IT
Damit meine ich nicht, dass Du Deinen Server selbst zusammenbaust und verwaltest. Es geht vor allem um den Service, wenn mal etwas nicht läuft. Früher liefen alle IT-Probleme über meinen Schreibtisch. Wahnsinn bei sechs Rechnern, was da so alles zusammenkommt. Jetzt haben wir einen Dienstleister, der sich um alle Probleme kümmert. Die meisten möglichen Probleme werden proaktiv vermieden. Wenn aber mal was schiefläuft, kann jeder Mitarbeiter dort ein Ticket erstellen und ihm wird kurzfristig geholfen. Der Spaß kostet uns über 10.000 € pro Jahr. Wenn ich mir aber bewusst mache, wie viel Zeit ich in Vergangenheit mit IT verplempert habe, oder wie viel Ausfallzeiten der Mitarbeiter es gab, dann zahle ich jeden € gerne.
Außerdem kümmern die sich um die IT-Sicherheit, sodass die Gefahr eines Totalausfalls oder eines Hackerangriffs minimiert werden. Das muss nur einmal passieren und die Servicegebühr für 5 Jahre ist auf einmal verbraten.
Telefonverträge
Für unsere Telefonverträge haben wir einen Dienstleister, der für uns immer die besten Tarife verhandelt. Er kümmert sich um Vertragsumstellungen, Aktivierungen und Fristen. Mit der Telekom, Vodafone und Co. haben wir uns schon lange nicht mehr direkt herumärgern müssen.
Telefon IT
Für den Telefonserver und fürs Internet haben wir einen separaten Dienstleister, der sich darum kümmert, wenn mal etwas nicht läuft. Die normale IT macht meistens kein Telefon.
Technik
Du hast ein Programm, mit dem Du Deine Gefällepläne fürs Flachdach selbst zeichnen kannst? Schön. Aber warum lässt Du das nicht von Deinem Lieferanten zeichnen? Der macht das nicht nur schneller, weil er das jeden Tag macht. Nein. Der macht es sogar gerne und umsonst.
Oder Entwässerungsberechnungen. Kannst Du selbst machen. Kannst du aber auch Deinem Lieferanten geben. Du musst nur aufpassen. Es gibt manch Hersteller, die gerne so rechnen, dass sie möglichst viel Material verkaufen. Hier ist Mitdenken erlaubt. Aber auch hier kannst Du die Entwässerungsberechnung Deinem Kunden als Planungsleistung mit verkaufen.
Zusätzliche Leistungen
Gerüst bauen die meisten nicht mehr selbst. Das ist nichts Neues. Aber was ist mit Dachbegrünung, Kies, Abbrucharbeiten, Mauerabdeckungen? Jeder Handwerksbetrieb kann Leistungen an Spezialisten abtreten. Ergibt nur Sinn, wenn du insgesamt zu viel Arbeit oder auch zu wenige Mitarbeiter hast. Konzentriere Dich so gut es geht auf die Leistungen, die Dir und Deinem Team am meisten Spaß machen.
Steigere Umsatz, Gewinn und Laune
Jeder einzelne externe Dienstleister ist Spezialist in dem, was er tut. Egal, ob Handwerk oder IT. Er kann das überwiegend besser, schneller und auch günstiger als Du selbst. Du solltest Dich auch nur auf die Leistungen konzentrieren, die Du am besten kannst.
Wenn Du anfängst, nur nach das zu tun, was du gut und gerne machst, wird sich nicht nur Dein Umsatz und Gewinn steigern, sondern auch Deine Laune. Du wirst mehr Zeit bekommen, da Du immer mehr Experte und effizienter wirst. Das gilt nicht nur für Dich persönlich! Überlege auch, was Dein Team gerne macht!
Du darfst dann aber nicht den Fehler machen, Deine mehr gewonnene Zeit nur dazu zu benutzen, mehr Umsatz zu machen. Sonst wirst Du aus dem Hamsterrad Stress und Tagesgeschäft nie herauskommen.
Nutze die mehr gewonnene Zeit
• um an der Zukunft Deines Unternehmens zu arbeiten
• für Deine Freunde
• für Deine Familie
• für Dich selbst
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